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Informationen zum Blog
Die Inhalte des Blogs unterliegen der Dynamik der Online-Welt, daher kann für die Vollständigkeit oder Aktualität keine Gewähr übernommen werden. Das gilt auch für Verlinkungen zu externen Seiten. Der Blog analysiert technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, um das Verständnis für Veränderungen zu stärken, die durch Digitalisierung bewirkt werden.

Mensch & Maschine
Ob Strategie, Struktur oder Kultur, sehr gerne begleite ich Organisationen dabei, künstliche Intelligenz verantwortungsvoll und wirkungsvoll im Unternehmen einzusetzen. 

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Totale Transparenz oder totale Kontrolle?

Totale Kontrolle – Was bedeutet das?

Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon nutzen bereits seit Jahren die Daten ihrer Nutzer, um Services zu verbessern und gezielt Werbung auszuspielen. Diese Daten werden durch kontinuierliche Analyse unserer Entscheidungen und Handlungen gewonnen. Doch die Sammlung und Verarbeitung dieser Daten erfolgt nicht ohne Regelungen. In der EU gibt es die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die seit Mai 2018 in Kraft ist und festlegt, wie Unternehmen mit unseren Daten umgehen müssen. Obwohl der Datenschutz durch Verschlüsselung und Anonymisierung von Daten verbessert wurde, garantiert er nicht 100%igen Schutz der Privatsphäre. In einer vernetzten Welt, in der unsere Gewohnheiten und Entscheidungen Daten hinterlassen, wird es immer schwieriger, die Identität eines Individuums zu verbergen.

Totale Transparenz – Ist das die Zukunft?

In einer Welt der totalen Transparenz wären keine Geheimnisse mehr vorhanden. Alles würde offen und für jeden zugänglich sein. In dem Buch „The Circle“ von Dave Eggers wird diese Idee radikal auf die Spitze getrieben. Die Vorstellung, dass unsere gesamte Identität in einem einzigen digitalen Profil existiert, das unser Verhalten, unsere Entscheidungen und Vorlieben genau erfasst, ist ein zentrales Thema. Der Gedanke dahinter: Wenn alles transparent ist, könnten gesellschaftliche Probleme wie Korruption, Kriminalität und Ungleichheit gemindert werden. Die Technologie, die uns zur Überwachung und Kontrolle anregen soll, könnte die gleichen Mechanismen in den Händen weniger mächtiger Institutionen und Unternehmen konzentrieren. Dies könnte nicht nur unsere Privatsphäre gefährden, sondern auch Freiheit und Autonomie. Wo liegen die Grenzen dieser totalen Transparenz? Werden wir bessere Menschen, wenn wir ständig überwacht werden?

Daten – Chancen und Risiken

Die digitale Welt ist voll von Daten. Jeden Tag werden Milliarden von Datenpunkten erzeugt, von Google-Suchanfragen bis hin zu Social-Media-Beiträgen. Der Großteil dieser Daten bleibt ungenutzt. Nur ein Bruchteil dieser Daten wird wirklich genutzt, um z. B. die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken. Jene Unternehmen, die es verstehen, Daten zu nutzen, können Prozesse und Ergebnisse deutlich optimieren.

Quelle: forbes.com, Artikel vom 30/09/2015, Bernard Marr

Während die Analyse von Daten Unternehmen helfen kann, Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, stellt sich die Frage, ob diese Daten tatsächlich im besten Interesse der Allgemeinheit genutzt werden. Open Data, das Prinzip der freien und offenen Nutzung von Daten, bietet die Möglichkeit, mehr Transparenz und Innovation zu fördern. Doch auch hier gilt: Wer kontrolliert die Daten und wer profitiert von deren Nutzung?

Algorithmen – Unsichtbare Hand der Digitalisierung

Heutzutage sind es nicht mehr nur Menschen, die Entscheidungen treffen, sondern auch Algorithmen, die uns in vielerlei Hinsicht steuern. Sie sortieren, filtern und bewerten Daten und machen uns so die Informationen zugänglich, die für uns relevant erscheinen. Algorithmen entscheiden, welche Suchergebnisse wir bei Google sehen oder welche Beiträge wir auf Facebook angezeigt bekommen. Sie gestalten nicht nur unsere Umwelt, sondern auch die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. In einer Welt, in der täglich Millionen von Nachrichten, Suchanfragen und Videomaterial generiert werden, sind Algorithmen unerlässlich, um diese riesigen Datenmengen zu sortieren und für uns sichtbar zu machen. Aber: Wer bestimmt, was wir sehen? Können wir uns vorstellen, unsere Privatsphäre aufzugeben, um von personalisierten Produkten und Services zu profitieren? Welchen Preis zahlen wir, wenn wir diese Entscheidungen den Maschinen überlassen?

Welche Entscheidung treffen wir?

Am Ende stellt sich die Frage, ob wir als Gesellschaft bereit sind, totale Kontrolle oder aber totale Transparenz zu akzeptieren. Totale Kontrolle könnte uns in einer Welt des Schutzes und der Sicherheit wie eine Art Schutzschild erscheinen, während totale Transparenz uns in einer offenen, vernetzten Welt mehr Wissen und weniger Ungerechtigkeit verspricht.

Die Inhalte dieses Artikels stammen aus meiner Keynote beim T-Mobile Austria Development Day 2017. Ich freue mich über deine Anfrage zu Vorträgen, Workshops oder gemeinsamen Veranstaltungen.

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